Schieferpark Gegenwart
Der Überblick
Grundkonzept: Die Kombination von Lebensgemeinschaft, Gärten zur Selbstversorgung, Mehrgenerationen-Projekt, Tagungszentrum, Seminaren. Es gibt viel Raum für Freiberufler und andere Unternehmen.
Mitglieder: Angestrebt sind erst einmal 20-25, später 40.
Immobilie: ca. 10 ha nutzbare Fläche, 90 ha Schieferhalden, See und Naturschutzgebiet; rund 1100 qm Wohnfläche in vier Häusern. Gemeinschaftsräume. Hotel/Tagungshaus mit 67 Zimmern, 9 Tagungsräumen, Selbstversorgerküchen, Gaststättenraum mit Profiküche. Büros, Werkstätten, Hallen. Der Reiterhof (verpachtet).
Video (Drohnenaufnahme)
Finanzierung: Das Projekt ist selbst finanziert und von keiner Bank oder anderen Außenstehenden abhängig.
Struktur: Eigentümer des Geländes ist eine gemeinnützige Stiftung, die das Erbbaurecht an eine GmbH verpachtet, an der sich die Mitglieder beteiligen. Das Tagungszentrum wird von einer zweiten GmbH betrieben.
Sportaktivitäten: Wandern, Reiten, Fahrrad fahren, Joggen, Skilanglauf.
Zusammen wohnen: Die Wohnsituation reicht von der Miete einer kleinen Wohneinheit mit Gemeinschaftsräumen und gemeinsamer Küche bis hin zur separaten Wohnung.
Zusammen leben: Von der Teilnahme an gemeinsamen Mahlzeiten bis zum gemeinsamen Haushalt mit verteilter Haushaltsarbeit. Regelmäßige Gespräche zu aktuellen Entscheidungen, Gemeinschaftsthemen. Je nach Neigungen gemeinsame Meditation, Yoga , Filmabende, Gespräche z.B. zu Politik oder Philosophie.
Zusammen arbeiten: Im Garten, in den Gebäuden, auf dem Gelände und einige im Tagungszentrum.
Wichtig: Wohn-, Lebens- und Arbeitsbereich gehen ineinander über und Privatleben und Arbeit sind „verzahnt“. Den Gästen mit Gast-Freundschaft begegnen - und sich respektvoll abgrenzen.
Menschen und Kommunikation
Gerade in der Aufbauphase brauchen wir Menschen, die gestalten wollen; die bereit sind, sich an die sich ändernden Bedingungen anzupassen und Arbeiten, Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen.
Nach unserer Erfahrung suchen manche Menschen ein Projekt, eine Gemeinschaft hauptsächlich als Rückzug, als Ausstieg aus dem „normalen" Leben. Sie suchen einen stabilen Rückzugsort, der sie möglichst wenig fordert.
Das ist eine legitime Lebenseinstellung. Sie hat als Voraussetzung ein sozial und ökonomisch erfolgreiches Projekt. Und auch dieses hat seine Grenzen - das Projekt kann nur so viel fördern, wie die anderen Mitglieder leisten können. Momentan können wir da nur begrenzt unterstützen - sprich aufnehmen.
Gelände und Gebäude
Wir haben viel geschafft und es gibt noch viel zu tun!
Die Vernachlässigung der Grundstücke nach der Insolvenz des Vor-Besitzers reichte von den ungestalteten Schotterflächen zwischen den Häusern über Lager von alten Betonteilen bis zu einem großen Abfallhaufen aus Holz und Pressspan. Wir haben das Gelände geplant, strukturiert, aufgeräumt, Hecken gepflanzt, Flächen für Gärten aufgeschüttet und Gärten angelegt.
Die Gebäude hatten zum Teil einen großen Instandhaltungs- und Renovierungsstau. Von undichten Dächern über geplatzte Wasserrohre bis zu nackten Fußböden. Bis 2019 haben wir die wichtigsten Arbeiten zum Erhalt und der Nutzung der Häuser umgesetzt – die Instandhaltung ist weiter eine große Aufgabe – und es gibt noch viel Entwicklungspotential.
Die vier Wohnhäuser sind in den 2000er-Jahren vollständig renoviert worden. Haus 1a (ca. 100 qm), Haus 1 (10 1-3 Zi-Wohnungen), Haus 2 (2 3- und 1 1,5-Zi-Wg), Haus 3/4 (2 3-Zi-Wg, 2 2-Zi-Wg, 2 1,5-Zi-Wg) - insgesamt ca. 1100 qm.
Das Seminar- und Tagungszentrum: Ein Angebot hauptsächlich für Selbstversorger
Wir haben uns auf Tagungen, Seminare und Familientreffen fokussiert, die weitgehend in Selbstversorgung und Catering staatfinden. Wir sind Gastgeber für Familientreffen, Firmen, Yogagruppen, Chöre ...
Und immer wieder geht es um Optimierungen, die Ausgestaltung des Vorhandenen, um Ergänzungen, Verbesserungen und die Vermarktung.
Struktur und Organisation
Die gemeinnützige Pro Holos Stiftung: Der ideelle Projekt-Kern …
● … ist Anker für Werte, Ideale und ...
● … ist Eigentümer des Geländes
● Es gibt 3 Kuratoren. Perspektivisch werden diese von der Gesellschafterversammlung der Grundstücks-GmbH bestimmt.
Satzung Pro Holos Stiftung- PDF
Die Schieferpark Grundbesitz GmbH: Der organisatorische Kern …
● Die GmbH ist die „verfassungsgebende Versammlung“ und „Legislative“ des Gesamt-Projektes
● Angestrebt: Alle Mitbewohner des Schieferpark sind Gesellschafter. Alle Gesellschafter sind Mitbewohner des Schieferpark.
● Angestrebt: Alle Mitglieder der Kerngruppe investieren den gleichen Betrag und haben so gleiches Stimmrecht.
● Aufgabe 1: Persönliche und gemeinsame Entscheidungen zu Teilnehmern am Projekt Schieferpark
● Aufgabe 2: Schaltstelle für wirtschaftliche Aktivitäten
● Aufgabe 3: Besitzer der Immobilien über Erbbaurecht. Nutzung durch Vermietung, Verpachtung, Erweiterung …
● Aufgabe 4: Träger von Gesamt-Entscheidungen, achten auf Qualität, Tempo, Verantwortung ...
-Satzung Schieferpark Grundbesitz GmbH PDF
Die Schieferpark Gäste GmbH: Der wirtschaftliche Kernbetrieb …
● Betrieb des Seminar- und Tagungszentrums
● Eigenfinanziert
● Für alle Arbeitsbereiche gibt es Verantwortliche – eine flache Hierarchie
● Unternehmens-Verfassung
● (Fern)Ziel: Wir werden Seminar-Anbieter mit eigenem Bio-Hotel und bauen einen Teil der verwendeten Lebensmittel selber anb. (Das ist wegen der Beschränkungen des Geländes, der denkmalgeschützten Gebäude, der mangelnden umgebenden Infrastruktur, der Großstadt-Ferne nicht einfach!)
Satzung Schieferpark Gäste GmbH PDF
-Organigramm Schieferpark
- Tabelle: Projekt-Struktur
Unser Alltag
Gemeinsame Mahlzeiten: Zweimal pro Woche essen wir zusammen. Es wird abwechselnd gekocht - zum Teil mit Zutaten aus eigenem Anbau: Im Laufe des Jahres ernten wir rund 40 Arten an Gemüsen und Salaten, außerdem Beeren und eine Vielfalt von Küchen- und Wildkräutern.
Gemeinsamer Haushalt: Einige von uns haben einen gemeinsamen Haushalt - verteilt auf gemeinsame Küche und die einzelnen Wohnungen. Eingekauft wird nach Bedarf - die gemeinsame Küche wird mitversorgt. Am Monatsende verrechnen wir Einkäufe und Verbrauch.
Regelmäßige Treffen: Einmal pro Woche treffen wir uns im "Jour Fixe" für ein- bis eineinhalb Stunden. Wie geht es jedem? Was gibt es Neues? Welche Arbeiten stehen an? Welche Entscheidungen? Welche Gemeinschaftsthemen wollen/müssen wir bearbeiten?
Arbeiten
Gelände: Wir haben die Zuständigkeiten aufgeteilt: Die jeweiligen "Hutträger" sind verantwortlich, ihren Bereich im Blick zu haben, anfallende Arbeiten zu erledigen und sich bei Bedarf Unterstützung zu holen - z.B. durch gemeinsame Arbeitsaktionen.
Zu den Arbeitsbereichen gehören Gebäude, Selbstversorgergarten, Kräuter-Mandala, Zengarten, Pflege von Wiesen, Sträuchern, Bäumen, Wegen, Straßen...
Tagungszentrum: Einige von uns arbeiten regelmäßig im Seminar- und Tagungszentrum. Das reicht vom Fulltime-Job bis zur Aushilfe. Bei Engpässen helfen die anderen.
Arbeit und Tätigkeiten außerhalb: Natürlich beschränken sich unsere Aktivitäten nicht nur auf das Gelände. Einige haben ihre Erwerbsarbeit außerhalb (direkt oder im Homeoffice), andere sind in Projekte regional oder überregional eingebunden.
Freizeit
Das Gelände bietet uns viel Raum, Freiheiten und Potential. Das schätzen und genießen wir sehr... Spazierengehen/wandern/joggen/fahrradfahren in der Natur, den See, Runden an der Feuerschale ...
Meditation: Wer möchte: vor dem Jour Fixe und einmal pro Woche je eine zwanzigminütige stille Meditation, bei passendem Wetter im Meditationshäuschen im Zengarten.
Entscheidungen
Momentan leben wir einen "pragmatischen Konsens". Einfach ausgedrückt: Wenn es für eine Lösung genügend Befürworter gibt und die Nicht-Befürworter damit leben können, setzen wir diese Lösung um.
Grundsätze:
- Wer von einer Entscheidung betroffen ist, hat die Möglichkeit, seine Gedanken einzubringen.
- So weit möglich, ist jedeR, den/die eine Entscheidung betrifft, an der Entscheidung beteiligt. (Ausnahme: Entscheidung über Mitgliedschaft u. ä.).
- Angemessene Mit-Entscheidung heißt auch, dass das Stimmrecht u. a. abhängig von der Fähigkeit/Möglichkeit/Bereitschaft ist, für die Entscheidung Verantwortung zu übernehmen. Zum Beispiel: Wer sich nur für ein Jahr verpflichtet – oder gar nicht – sollte bei langfristigen Entscheidungen Info- und Rede-, aber nicht unbedingt Stimmrecht haben.
- Wir gestalten unsere Entscheidungsprozesse ergebnisorientiert: In welcher Zeit muss was von wem wie detailliert entschieden werden? Wer trägt den Aufwand/die Kosten für die Entscheidung?
- So weit nötig und sinnvoll, werden beim Einfluss auf Entscheidungen Kompetenz, Verantwortung, Folgen für die Mitglieder ... berücksichtigt.